Open-Source als Grundlage für SOA

Das von Iona befeuerte Open-Source-Projekt Celtix arbeitet an einem quellofenem Enterprise Service Bus. Dieser soll nicht zuletzt die Umsetzung von Service-orientierter Architektur erleichtern. ZDNet sprach mit Sean Baker, Chief Scientist und Mitbegründer von Iona, sowie Harry Weimer, Direktor Zentral- und Osteuropa.

Die Branchenanalysten von Gartner prognostizieren, dass die Themen Anwendungsintegration, nachrichtenbasierte Middleware, Web-Services, Business Process Management (BPM) und Enterprise Service Bus (ESB)-Technologie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2008 den Massenmarkt erreicht haben werden. Unter denen, die beim Zieleinlauf dabei sein wollen, befindet sich auch ein Open-Source-Projekt: Das „Celtix“ getaufte Unterfangen wird von Objectweb realisiert. Das 2002 von Bull, France Telecom und INRIA gegründete Objectweb ist ein Konsortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich zusammengeschlossen haben, um Open Source-basierte Middleware der nächsten Generation zu entwickeln.

Hinter Objectweb steht das Unternehmen Iona, dessen CTO Eric Newcomer gerade in den Objectweb-Vorstand berufen worden ist. ZDNet sprach mit Sean Baker, Chief Scientist und Mitbegründer der Firma, sowie Harry Weimer, Direktor Zentral- und Osteuropa.

ZDNet: Ihr Projekt hat die Entwicklung eines Java-basierten Open-Source-Enterprise-Service-Bus (ESB) zum Ziel. Wie sind Sie überhaupt auf diese Idee verfallen? Sie haben doch mit Artix bereits einen kommerziellen beziehungsweise proprietären ESB im Angebot.

Baker: Ich denke, dass es einen doppelten Markt dafür gibt: Viele Unternehmen setzen Open-Source ein, noch mehr aber auch proprietäre – ich bezeichne sie vorzugsweise als konventionelle – Software. Mit unserem doppelten Angebot können wir beide Arten von Märkten adressieren.

ZDNet: Wie verwandt sind denn Artix und Celtix?

Baker: Der Source-Code ist ganz unterschiedlich, wenn Sie das meinen. Arctis nutzt einen unterliegenden Microkernel namens Art. Der ist in C und C++ geschrieben und unterstützt Corba auf dem Mainframe und ähnliches. Für die Open-Source-Community wäre das viel zu viel Code. Celtix ist da grundlegender, nutzt die in Open-Source-Kreisen üblichen Programmiertools und ist leichter zu warten. Es zielt darauf ab, etwa Sicherheits-Plugins ganz einfach integrieren zu können.

ZDNet: Können Sie einige Ihrer Kunden und deren unterschiedlichen Anforderungen nennen?

Baker: Deutsche Post setzt sehr erfolgreich Artix ein. Genauso wie AT&T, British Telecom oder Credit Suisse. Sie sehen, Artix wurde für extrem heterogene Umgebungen entwickelt. Je heterogener desto besser. Nicht alle dieser Kunden wären mit einer Open-Source-Lösung glücklich.

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